Gemeenewahlen zu Eechternaoch

Gemeenewahlen zu Eechternaoch

Just e puer chiffren, déi schwätzen schons fir sech :

2005
Rondele
geschwärzt
Löschte
stömmen
Nominativ
Stömmen
Total Sötz Stömme
pro Sötz
% vun
de Stömmen
CSV 174 1914 5571 7485 4 1871 34.28%
LSAP 293 3223 4175 7398 4 1850 33.88%
DP 177 1947 4055 6002 3 2001 27.48%
APE 25 175 778 953 0 4.36%
2011
Rondele
geschwärzt
Löschte
stömmen
Nominativ
Stömmen
Total Sötz Stömme
pro Sötz
% vun
de Stömmen
CSV 161 1771 4550 6321 3 2107 27.92%
LSAP 209 2299 3362 5661 3 1887 25.01%
DP 99 1089 3486 4575 2 2288 20.21%
Déi Greng 204 2244 2617 4861 3 1620 21.77%
FBP 35 315 906 1221 0 5.39%
Evolutioun 2005 op 2011
Rondele
geschwärzt
Löschte
stömmen
Nominativ
Stömmen
Total Sötz
CSV -13 -143 -1021 -1164 -1
LSAP -84 -924 -813 -1737 -1
DP -78 -858 -569 -1427 -1
Déi Greng nei derbai 3
FBP 10 140 128 268 0
2005 2011 Evolutioun
2005 op 2011
Stömmen Nominativ
Stömmen
Stömmen Nominativ
Stömmen
Stömmen Nominativ
Stömmen
André HARTMANN 1282 1105 1044 945 -238 -160
Marc DIEDERICH 1128 954 1068 907 -60 -47
Ben SCHEUER 627 334 1018 809 391 475
Théo THIRY 1140 966 966 805 -174 -161
Carole DIESCHBOURG

924 720

Jean-Claude STRASSER 1041 748 875 666 -166 -82
Yves WENGLER 1032 858 815 654 -217 -204
Francis REUTER 715 538 643 544 -72 6
Raymond BECKER

737 533

Edmond NEU 733 559 575 414 -158 -145
Luc BIRGEN

617 408

Danielle HEIM 587 294 600 391 13 97
Marcel HEINEN 491 314 490 391 -1 77
Jean-Paul FUNCK 424 247 451 352 27 105
Steve WAGNER 414 237 416 317 2 80
Vicky BERSCHEID-HOFFMANN 517 343 429 268 -88 -75
Patrick DENTER 533 240 447 238 -86 -2
Max PESCH

441 237


Marco FETZ 157 132 142 107 -15 -25
Jang DOSTERT 150 125 141 106 -9 -19
Franco NANNA 348 171 205 106 -143 -65
Pierre WOHL 188 163 123 88 -65 -75
Marion JOHN-MULLER 408 115 281 72 -127 -43

Grafik: rtl.lu

Maximalerfolg für die Piraten

Maximalerfolg für die Piraten

Gestern waren in Berlin etwa 2,5 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben – mehr als in den meisten ostdeutschen Bundesländern oder in Schleswig-Holstein. Das Ergebnis zeigt, dass immer weniger davon bereit sind, diese Stimme für fünf Jahre abzugeben und dann darauf zu hoffen, dass die gewählte Partei ihre Versprechen erfüllt. Sie wählten die Piratenpartei, für die Direkte Demokratie ein zentrales Anliegen ist.

Die Piraten schafften es aus dem Stand auf 8,9 Prozent und ziehen mit allen 15 aufgestellten Piraten in das Abgeordnetenhaus ein. Eine wichtige Rolle dabei spielte anscheinend ihr Offline-Wahlkampf: Die Plakatmotive und -slogans von “Warum häng ich hier eigentlich, ihr geht ja eh nicht wählen” bis hin zum ironisch verwendeten Adenauer-Schlachtruf “Keine Experimente!” wurden zum Medienthema, das (getreu dem Motto “Vertrau keinem Plakat – Informier Dich!”) im Schlepptau Piratenthemen aufs Tablett brachte, die offenbar auch Wähler über die IT-Welt und die Jugend hinaus ansprachen.

Trotz der Unisono-Kommentare aus anderen Parteien, dass es sich bei diesem Ergebnis um eine “Protestwahl” gehandelt habe, waren es gerade die Piraten, die den am stärksten inhaltlich orientierten Wahlkampf führten. Während die CDU weitgehend frei interpretierbare Werbesprüche wie “Damit sich was ändert” und (gleichzeitig) “Damit Steglitz-Zehlendorf so bleibt wie es ist” plakatierte, warteten sie mit konkreten Forderungen wie der auf, dass Wohnungen vor einem Verkauf erst den Mietern angeboten werden müssen. Zum Erfolg beigetragen haben dürften aber auch klassische Themen wie die Vorratsdatenspeicherung oder die Leistungsschutzrechtsverlängerung für Musikkonzerne, die am letzten Montag im EU-Ministerrat unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit beschlossen wurde und an der Politiker aller etablierten politischen Richtungen beteiligt waren.

Diese klassischen Themen wurden in der Fernsehanalyse des Erfolgs der Piraten praktisch vollständig ausgespart. Trotzdem wird man sich beispielsweise innerhalb der Linkspartei, die mit 1,7 Prozentpunkten Verlust und einem Ergebnis von 11,7 Prozent aus der Regierung flog, Gedanken darüber machen, ob man mit einer von der Nähe zur Gewerkschaft Verdi bestimmten Internet-Politik in Zukunft noch weitere Verluste zugunsten der Piratenpartei hinnehmen muss.

Die Grünen, die mit 17,6 Prozent zwar einem Zugewinn in Höhe von 4,5 Prozentpunkten verbuchen können, aber trotzdem enttäuscht sind, weil ihnen im Frühjahr noch ein deutlich höheres Ergebnis zugetraut wurde, könnten Gewissenserforschung dazu betreiben, ob sie Inhalte wie die Gegnerschaft zu einer Totalüberwachung der elektronischen Kommunikation aller Bürger oder zu Netzsperren zukünftig so bedenkenlos Koalitionsabkommen opfert wie in Nordrhein-Westfalen.

Und die FDP, die mit einem Verlust von 5,8 Prozentpunkten und einem Ergebnis von nur mehr 1,8 Prozent ihren Fraktionssaal für die Piraten räumen muss, darf sich fragen, ob eine Schärfung des bürgerrechtlichen Profils ihren drohenden Untergang aufhalten kann, den Helmut Schmidt einmal als “Akt der politischen Hygiene” herbeisehnte. Das denken offenbar auch Anhänger der Titanic-Partei, die gestern die Wahlparty der FDP “kaperten” und hinter den betretenen Gesichtern der Berliner Liberalen lautstark in die Kameras jubelten.

Aber auch die nur mehr 28,3 Prozent starke SPD, von der die Piratenpartei einer ZDF-Analyse zufolge fast 20 Prozent ihrer Wähler holte, muss sich Vorwürfe gefallen lassen, dass ihr Verlust in Höhe von 2,5 Prozentpunkten möglicherweise auch von dem Versuch herrührt, das Immaterialgüterrecht lobbygerechter zu gestalten, als die CDU dies plant.

Die wiederum durfte sich gestern zwar über einen Zugewinn in Höhe von 2,1 Prozent und 23,4 Prozent der Wählerstimmen freuen, muss sich aber angesichts der Altersstruktur ihrer Wähler große Sorgen machen, dass sie in Zukunft massiv an Bedeutung verliert. Unter anderem deshalb, weil sich mit der Unionsabspaltung Die Freiheit eine zweite Partei sammelt, die den Wählern mehr Volksabstimmungen verspricht und darüber hinaus mit Islamkritik für sich wirbt. Sie scheiterte gestern mit etwa einem Prozent der Wählerstimmen, hat aber möglicherweise dann größere Chancen, wenn es in einem Bundesland keine Konkurrenz von rechts antritt, wie dies in Berlin der Fall war.

Source : http://www.heise.de/tp/artikel/35/35515/1.html

Von : Peter Mühlbauer in Telepolis > Politik