Auftrieb für eine lange gehegte Idee. Der Renewable Portfolio Standard (RPS), ein Gesetz in den USA, nach dem Energieversorger in ihrem Strommix bestimmte erneuerbare Anteile erfüllen müssen, wird zum Geburtshelfer für immer mehr, auch sehr große Solarkraftwerke (Telepolis berichtete). U.a. wird jetzt auch das erste kommerzielle Aufwindkraftwerk realisiert. Das Kraftwerk wird von EnviroMission in La Paz County gebaut. Das ist die Firma, die ursprünglich in Mildura/Australien das erste kommerzielle Aufwindkraftwerk bauen wollte, dort aber an der Finanzierung scheiterte.

Die US-Konstellation aus RPS und einem großen Stromversorger als Vertragspartner soll den Bau jetzt möglich machen. Die 32 Turbinen am Fuß des 792,50 m hohen Aufwindkamins sollen dann den Stromverbrauch von 150.000 Haushalten (á 4000kWh/a) decken. Aufwindkraftwerke können auch nachts Solarstrom liefern, da sich tagsüber auch der Boden unter der großflächigen Kollektor-Verglasung, die den Aufwindkamin umgibt, erwärmt. In der Nacht wird diese Wärmeenergie wieder an die Luft im Kollektor abgegeben und erzeugt genügend Auftrieb um das Kraftwerk rund um die Uhr zu betreiben.

Bisher wurde erst ein Versuchs-Aufwindkraftwerk in Manzanares/Spanien errichtet. Das 1981 von Schlaich Bergermann im Auftrag des Bundesforschungsministeriums projektierte Kraftwerk hatte eine Leistung von 50 kW, einen Kollektorradius von 122 m und eine Kaminhöhe von 194,6 m. Im Gespräch für weitere Aufwindkraftwerke sind neben Projekten in China, Spanien und den USA auch der “Greentower” in Arandis/Namibia. Die Anlage mit 7 km Kollektorduchmesser und einem 1.500 m hohen Turm ist für eine Leistung von 400 MW projektiert und könnte damit den Strombedarf des ganzen Landes decken.

Source : http://www.heise.de/tp/blogs/2/150225

Von : Matthias Brake in Telepolis > Energie und Klima-News