Finanziert werden die chinesischen Einspeisetarife aber nicht wie bei uns über die Stromrechnung, sondern über einen “Erneuerbare-Energien-Entwicklungsfonds”, also indirekt aus Steuern. Photovoltaik-Anlagen, die vor dem 1. Juli 2011 genehmigt wurden und bis Jahresende fertiggestellt sind, werden eine Vergütung von 1,15 Yuan (12,6 ct) je eingespeister kWh erhalten. Die Tarife gelten für Dach- und Freiflächenanlagen gleichermaßen.
Anlagen, die nach dem 1. Juli 2011 und im Jahr 2012 genehmigt wurden/werden, erhalten 11 ct/kWh. Anders als bei uns soll es keinen variablen Deckel geben, der die Einspeisevergütung abhängig von der installierten Leistung kappt. Vielmehr orientiert sich die chinesische Regelung am alten EEG, nach dem die Einspeisevergütung kostendeckend ist und sich die Höhe der jährlichen Degression allein nach den fallenden Anlagenpreisen richtet.
Für China wird jetzt erwartet, dass die installierte Photovoltaik-Leistung deutlich zunimmt. Denn es ist keine mengenmäßige Begrenzung der Solarförderung vorgesehen, jedoch müssen Photovoltaik-Anlagen von der nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) genehmigt werden. Wie das neue Verfahren gehandhabt wird, ist nach Angaben der Analysten der Firma Jeffries noch nicht bekannt. Im besten Falle handelt es sich dabei um eine reine Baugenehmigung ohne Begrenzungsintention.
In China gingen im ersten Halbjahr 2011 nach bisherigen Schätzungen 500 bis 600 MW ans Netz. Mit Inkrafttreten der Einspeisevergütung wird erwartet, dass der jährliche PV-Zubau in China im nächsten Jahr bei etwa zwei Gigawatt und in den Folgejahren bei etwa fünf Gigawatt liegen wird.
Source : http://www.heise.de/tp/blogs/2/150252
Von : Matthias Brake in Telepolis > Energie und Klima-News