„Ich hätt' schon gerne eine schöne Utopie.“

„Ich hätt' schon gerne eine schöne Utopie.“

Das hier veröffentlichte Interview haben wir kurz vor den als Cablegate bezeichneten Begebenheiten geführt. Ein ehemaliger Mitarbeiter von Wikileaks saß die ganze Zeit am überdimensionierten Tisch nebenan, daddelte am Rechner rum und grummelte ab und zu in unsere Fragen rein.
Das Interview mit Constanze war von alledem unberührt, es ging nicht um Wikileaks, es ging um sie und ihre Motivation. Auch wenn die letze Ausgabe der Vereinszeitschrift Datenschleuder fragte, ob der Chaos Computer Club (CCC) arriviert sei, weil zu medienpräsent und ein Abrutschen als „permanenter Erklärbär” oder „Computer ADAC” befürchtet wird – „der Club ist etwa so gut zu umarmen wie ein Kaktus”.
Constanze ganz aus der Rolle der Pressesprecherin rauszuholen, fand ich nicht einfach. Vielleicht hat sie auch zu häufig ähnliche Fragen gestellt bekommen. Als sie vor dem Interview fünf Tage nicht in Berlin war, hatte sie eine dreistellige Anzahl von Interviewanfragen vorliegen.
Der CCC wird als Gutachter vor das Bundesverfassungsgericht geladen, Burkhard Hirsch wird zum 80. Geburtstag am Telefon gratuliert, und alle beim CCC sind rein ehrenamtlich tätig – was mir vor diesem Interview nicht wirklich klar war. Auch ohne Wikileaks mischen sie kräftig mit im politischen Geschehen und haben dabei etwas zutiefst Humanistisches.
The Rise of the Kaktus.
http://folge-mag.com/constanze_kurz.html